10 Tipps, wie du Fehler in deinem Businessplan vermeidest
Nur mit einem professionellen Businessplan hast du als Existenzgründerin oder Existenzgründer die Chance, bei der Bank deiner Wahl oder alternativen Investoren zu punkten. Fehler in deinem Businessplan kommen dich daher teuer zu stehen, denn oft erhältst du keine zweite Chance auf einen Kreditzusage und im schlimmsten Fall ist auch der Förderantrag für dein Gründungsvorhaben dahin. Deshalb ist es essenziell, ein überzeugendes Planwerk zu präsentieren. Möglicherweise findest du eine Person in deinem Bekanntenkreis, die bereits Erfahrung hat und dir wertvolle Hilfe beim Erstellen deines Businessplans leisten kann. Die Infos von LEXROCKET können dir ebenfalls helfen. Wir haben dir hier 10 wichtige Tipps zusammengestellt, wie du typische Fehler im Businessplan vermeiden kannst.
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Tipp 1: Sei realistisch, wenn du deinen Businessplan erstellst!
Wenn du dich mit einer zündenden Geschäftsidee selbstständig machen möchtest, brauchst du neben Mut und deiner persönlichen Expertise auf jeden Fall einen realistischen Businessplan, den du in den kommenden Monaten (und prospektiv Jahren) auch erfolgreich umsetzen kannst. Für dich als Gründer:in ist er ein unverzichtbares Instrument auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Einen Businessplan ohne Fehler zu erstellen ist jedoch mehr als eine simple To-Do-Liste. Schließlich willst du damit potenzielle Geldgeber:innen überzeugen und für dich selbst deine Gründungsidee beschreiben. Ein durchdachter Businessplan ist wie ein Kompass. Er hilft dir während des gesamten Gründungsprozesses in die gewünschte Richtung zu segeln.
Tipp 2: Prüfe deine Geschäftsidee genau!
Damit du mit deinem neuen Produkt bzw. deiner Dienstleistung „nicht baden gehst“, musst du dich als Existenzgründer:in vorab wichtigen Fragen stellen und dich z. B. mit den Risiken deines Geschäftsmodells auseinandersetzen. Um Fehler bei deinem Businessplan zu vermeiden, solltest du Folgendes tun:
- Plane vorsichtig.
- Halte einen Plan B bereit, falls es Probleme gibt.
- Begründe deine Umsatzerwartungen.
- Prüfe den Markt und seine Preiskultur.
Es braucht zudem Ehrlichkeit, wenn du dich selbst auf den Prüfstand stellst und möglicherweise fehlende Fähigkeiten überdenkst. Es ist besser, wenn du in deinem Businessplan selbst auf Qualifikationslücken hinweist und potenziellen Investor:innen signalisierst, wie du sie schließen wirst. Das Wichtigste ist jedoch die Frage, ob sich dein Vorhaben, ein Unternehmen zu gründen, überhaupt lohnt. Ein Businessplan verschafft dir hierfür die nötige Klarheit. Er übersetzt deinen emotionalen Überschwang in nüchterne Zahlen für deine künftige Finanzierung. Denn einzigartige Produkte sind nicht alles. In der Realität ist es wichtiger, dass du verstehst, wie und womit du Kunden zufriedenstellst. Du siehst also, in erster Linie schreibst du deinen Businessplan für dich selbst!
Tipp 3: Recherchiere ehrlich und analysiere die Branche!
Dazu gehört z.B., dass du die Tragfähigkeit deiner Idee überprüfst:
- Eruiere Einkaufspreise von Lieferant:innen.
- Schau auf deine Zielgruppe und Mitbewerber:innen.
- Informiere dich über das aktuelle Preiskonzept.
Je konkreter du recherchierst, desto mehr Informationen fließen in deinen Businessplan. So veranschaulichst du dein Konzept und lieferst Argumente für die Höhe deines Finanzbedarfs. Auch Schwachstellen wirst du leichter erkennen und noch vor der Gründung beseitigen können. Sei objektiv und versuche zu verstehen, wie deine Wunschbranche tickt und ob du hier wirklich Geld verdienen kannst. Werde zum Experten oder Expertin und vermeide Fehler, die auf Oberflächlichkeit und mangelndem Wissen beruhen. Achte darauf, dass die ermittelten Zahlen deines Businessplans auf solidem Fundament stehen.
Tipp 4: Nimm Hilfe an!
Fühlst du dich überfordert, deine Idee in einem Businessplan zu veranschaulichen? Dann entscheide dich, Expertenwissen z. B. von einem Unternehmensberater oder einer Unternehmensberaterin sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu nutzen. Frag um Hilfe für deinen Businessplan. Hab keine Hemmungen, formale Fragen abzuklären oder einmal mehr nachzufragen. Das ist viel besser, als später Fehler im Businessplan zu riskieren. Schließlich sollst du damit Entscheider:innen für deine Fördermittel überzeugen. Dafür lohnt sich am Ende auch der Aufwand. Denn „Fertigprodukte“, die als perfekte Lösung eines Businessplans im Internet angepriesen werden, solltest du in jedem Fall meiden.
Hole dir auch keinen „Ghostwriter“ an Bord, sondern sei dein eigener Kapitän und kläre alle relevanten Fragen zu deinem individuellen Businessplan selbstständig ab. Ermittle, wer deine Konkurrenten sind und verschaffe dir z.B. online einen Überblick über deren Standorte. Halte in deinem Plan Stärken und Schwächen deiner Mitwerber:innen fest und stelle dich und dein Angebot diesen gegenüber. Sinnvoll ist es auch eine SWOT-Analyse durchzuführen. Deine Geschäftsidee ist einzigartig und das kannst nur du potenziellen Investoren und Banken mit einem gut durchdachten Businessplan vermitteln. Die Arbeit lohnt sich und minimiert alle Risiken in deinem Businessplan!
Tipp 5: Nimm dir Zeit!
Tatsächlich können für die Erstellung deines Businessplans bis zu drei Monate vergehen. Wenn du nebenberuflich gründest, brauchst du unter Umständen sogar länger. Bleibe am Ball und binde dich nicht an Mietverträge für ein Büro in angesagter Lage. In jedem Fall ist es wichtig, dass du ihn nach Fertigstellung von einem bzw. einer unabhängigen Leser:in oder professionellen Berater:innen, z.B. von der IHK, auf inhaltliche sowie formale Mängel prüfen lässt. So kannst du Gefahren identifizieren, wertvolles Geld sparen und häufige Fehler beim Erstellen des Businessplans ausmerzen!
Tipp 6: Achte auf Klarheit und Transparenz!
Dein Businessplan braucht eine klare Struktur, das heißt du solltest dein Werk in sinnvolle Ober- und Unterthemen gliedern. Auch aussagekräftige Überschriften sind wichtig und erhöhen die Chance, dass dein:e Bankberater:in sich schnell in deinem Businessplan zurechtfindet. Bereits beim Erstellen ist es sinnvoll, wenn du dich in die Rolle der Bank hineinversetzt und dich fragst, was diese über dein zukünftiges Unternehmen wissen möchte. Fasse deine Erkenntnisse in einer übersichtlichen Inhaltsangabe zusammen und wecke so das Leseinteresse deine:r Investor:innen. Als angehende:r Unternehmer:in kannst du dir kostenlose Businessplan-Software zur Unterstützung für dein Geschäftskonzept zunutze machen. Gerade was visuelle Konzeption und Zahlenaufstellung angeht, schafft du es damit, dein Planwerk zusätzlich zu optimieren!
Tipp 7: Sei informativ!
Der erste Abschnitt deines Businessplans sollte sich deiner Geschäftsidee im Sinne einer „Executive Summary“ widmen. Das heißt soviel wie „Zusammenfassung eines Geschäftsplans“: An dieser Stelle solltest du knapp und informativ dein Produkt oder deine Dienstleistung mit allen relevanten Zahlen und Daten auf einen Blick vorstellen. Viele Bankberater:innen entscheiden sich schon hier, ob sie weiterlesen möchten oder nicht.
Tipp 8: Punkte mit Sachlichkeit und Objektivität!
Auch wenn dich deine Geschäftsidee oder dein Produkt noch so begeistert, solltest du alle möglichen Fragen in deinem Businessplan proaktiv aufgreifen und sachlich beantworten. Schreibe verständlich, knapp und faktenbezogen.
Tipp 9: Vermeide Fehler in deinem Businessplan
Nimm deinen Geschäftsplan ernst! Denn Fehler im Businessplan sind immer nachteilig. Glaube nicht, dass er nur „ein formales Mittel zum Zweck“ für deinen Antrag auf Finanzierung oder Förderung darstellt. Immer wieder scheitern junge Gründer:innen, weil sie ihren Businessplan auf die leichte Schulter nehmen. Häufige Fehler entstehen bei der Beurteilung von
- Umsatzerwartungen
- Mitbewerber:innenn und Marktsegment
- Alleinstellungsmerkmalen
- realistischer Kostenplanung und Akquise
Tipp 10: Lerne aus den Fehlern anderer
Auch Defizite bei der Konzeption des zu erstellenden Businessplans schrecken Leser ab. Mit folgenden Fehlern stößt du bei Banken und Investoren garantiert auf Unverständnis:
- Businessplan ohne logische Struktur
- Unangemessenes Layout und Sprache
- Inhalte gar nicht oder unzureichend erklärt
- Fehlendes Alleinstellungsmerkmal der Gründungsidee
- Unzureichende Analyse der Mitbewerber in punkto Service und Preiskultur
- Mangelhafte Umsatz- sowie Marktanalyse
- Unrealistische Berechnung des Kapitalbedarfs
- Keine Angaben zu privaten Lebenshaltungskosten und Versicherungen
- Risiken der Geschäftsidee bleiben unerwähnt
- Notfallplan existiert nicht
FAQ: Das sind häufig gestellte Fragen zum Thema Businessplan
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