Als Gründer die richtige Geschäftsidee finden

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist aufregend und reizt viele Menschen. Am Anfang steht oft eine Vision und nur wenige haben sofort eine klare Vorstellung. Eine Geschäftsidee finden und sie zu entwickeln, erfordert strategische Planung und nüchternes Kalkül: Finden, präsentieren, ausbauen, umsetzen und loslegen!

Hinweis: Gendergerechte Sprache ist uns wichtig. Daher verwenden wir auf diesem Portal, wann immer möglich, genderneutrale Bezeichnungen. Daneben weichen wir auf das generische Maskulinum aus. Hiermit sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) mitgemeint. Diese Vorgehensweise hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.

Ein Mann steht vor einer Wand mit vielen Haftnotizen
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 |  Zuletzt aktualisiert am:19.07.2023

Brainstorming zur Ideenfindung

Um eine Geschäftsidee zu finden, die es noch nicht gibt, musst du den künftigen Markt und seine Protagonisten kennenlernen und richtig deuten. Dein Ziel muss es sein, zielführende Fragen für deinen Bereich zu stellen:

  • Was wird von potenziellen Kunden im Alltag kritisiert?
  • An welcher Stelle wünschen sie sich eine Anpassung?
  • Ist es möglich, die Preiskultur bestimmter Tätigkeiten zu verändern?
  • Wie gelingt eine Vereinfachung des Herstellungsprozesses bzw. Vertriebs?

Wenn du dir selbst jene Marktanalyse nicht zutraust, kannst du natürlich ein darauf spezialisiertes Unternehmen beauftragen. Egal, wofür du dich entscheidest, das Ergebnis jenes „Painspottings“ wird dir helfen, tragfähige Ideen für dein Start-up zu finden.

Tipp

Was ist Painspotting?

Müsste man eine Definition für den Begriff „Painspotting“ formulieren, würde jener Angliszismus eine Methode beschreiben, die „schmerzhafte Probleme bei Kunden“ identifiziert und Lösungen anbietet. Ganz im Sinne des Erfinders jener Wortkreation sollst du als Gründer durch deine selbstständige Arbeit alte Strukturen zerstören und neue Business-Ideen finden.

Marktanalyse, Kundenverhalten und wie weiter?

Du hast Plattformen durchforstet und Informationen über deinen favorisierten Markt gesammelt. Du hast erfahren, was deine Zielgruppe bewegt. Jetzt stellt sich bei dir vielleicht sogar Erleichterung ein, weil du realisierst, dass du „das Rad“ nicht neu erfinden musst. Im Gegenteil: Oft reichen scheinbar kleine Veränderungen, um Kundenbedürfnisse besser befriedigen zu können.

Nun gilt es nur noch, eine Geschäftsidee zu finden und diese den identifizierten Kundenwünschen anzupassen! Als angehender Gründer musst du im nächsten Schritt kreative Lösungen finden, die Konsumenten von deinem Potenzial überzeugen. Schaffst du das nicht alleine, dann stell dir zum Beispiel einen Experten an die Seite, der dich mit seiner Expertise unterstützt. So kannst du deine Wissenslücken ganz leicht ausgleichen!

Prüfe alle deine Ressourcen

Die Definition deiner Geschäftsidee ist nur der Anfang. Um sie nun erfolgreich umzusetzen, musst du dich entscheiden:

  • Willst du etwas vollkommen Innovatives entwickeln, das den Markt revolutioniert?
  • Oder willst du ein bereits eingeführtes Produkt bzw. Dienstleistung optimieren und weiterentwickeln?

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, auch deine Ressourcen zu überdenken. Damit ist alles gemeint, was dir für die Entwicklung deiner neuen Unternehmensidee hilft, z.B.

  • Finanzmittel
  • Grund und Boden
  • Gebäude oder Büro
  • Anlagen
  • Arbeitskräfte
  • Rohstoffe
  • Personal bzw. Partner

Wichtig: Bevor du deine Unternehmensidee findest, ist es ratsam, deinem Persönlichkeitsprofil Aufmerksamkeit zu schenken. Sei dir bei folgenden Punkten im Klaren, wenn du dich selbstständig machst:

  • Du wirst hart arbeiten.
  • Du wirst sehr viel Zeit investieren.
  • Du musst überdurchschnittliches Durchhaltevermögen beweisen.
  • Du brauchst Mut zur Veränderung.

Eine gute Geschäftidee zu finden und sie zielstrebig voranzutreiben, ist ein teilweise schwieriger Prozess. Erfahrene Gründer wissen, dass es bis zu drei Jahren dauern kann, bis Strukturen organisiert sind und greifen. Möglicherweise hast du dein Erstkonzept bis dahin mehrfach umbauen müssen. Denn das, womit du startest, musst du inhaltlich den Kundenwünschen immer wieder anpassen. Deshalb ist es immens wichtig, dass du dir deine eigenen Grenzen bewusst machst. Nur wenn du für deine Idee brennst, wirst du dir langfristig deine Motivation als Gründer bewahren können.

Partner ins Firmenboot holen

Selbstständig machen, sein eigener Chef sein und ein Unternehmen führen, das klingt für viele Gründer traumhaft. In erster Linie hängt dein Erfolg jedoch davon ab, ob du eine neue Geschäftsidee findest, die sich auf dem Markt behaupten kann. Ist dir das gelungen, geht es ans Eingemachte: Du kannst nun deinen Businessplan erstellen, in dem du belegst, wie viel Eigenkapital für deine Unternehmensgründung zur Verfügung steht. So wirst du dich und deine konzeptionelle Idee bei Banken und alternativen Geldgebern bestmöglich präsentieren.

Prüfe, ob es vielleicht Sinn macht, für deine Geschäftsidee Partner zu finden. Gerade in der Entwicklungsphase einer Gründung können Partner unterstützen und ihre Ideen mit in die Waagschale werfen. Idealerweise bringen auch sie Ressourcen wie Geld und Fachwissen mit. In der Gründerszene ist oft zu hören, dass Teamgründungen besonders tragfähig sind. Optimal ist nach Expertenmeinung eine Teamstärke von drei bis vier Personen. So sind Durststrecken über die ersten Jahre leichter zu verkraften.

Wenn dein Freundeskreis keinen geeigneten „Kandidaten“ als Partner für dich hergibt, kannst du dich auf Kooperationsplattformen im Internet umsehen. Initiativen aus Wirtschaft und Wissenschaft informieren ebenfalls, wie du Co-Gründer finden kannst. Universitäten verfügen mit ihren Teambörsen über ein großes Netzwerk, das Gründungswillige und potentielle Partner weltweit zusammenbringt.

Franchising – warum nicht?

Wenn du deiner eigenen Geschäftsidee nach reiflicher Überlegung eine Absage erteilen musst, ist das erst einmal enttäuschend. Objektiv betrachtet, sparst du dir allerdings Frustration und Geld. Eine Alternative, die dir trotzdem noch den Weg in die Selbstständigkeit ebnet, ist das Franchise-Konzept. Heute gibt es branchenübergreifend zahlreiche Franchise-Anbieter, die ein eingeführtes bzw. erfolgreiches Business-Modell zu bieten haben. Der Vorteil: Beim Aufbau deines Unternehmes bist du nicht alleine, denn ein Franchise-Geber wird dich stets beraten.

Top Secret – Schütze deine Geschäftsidee

Findest du eine Geschäftsidee, dann musst du sie bewahren. Das heißt, vor Nachahmern schützen. Besonders Erfindungen oder technische Weiterentwicklungen brauchen in ihrer Geburtsstunde nur eines: Verschwiegenheit. Erzählst du im Ansturm erster Begeisterung zu früh von deinen Entwürfen oder Konzepten, gefährdest du deine neue Geschäftsidee.

Erst wenn du Innovationen durch ein gewerbliches Schutzrecht gesichert hast, darfst du deine Erfolge verbreiten. Sorge auch innerhalb deines Gründerteams für Diskretion und lasse alle Beteiligten eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen. Eine andere Möglichkeit, deine Geschäftsidee zu schützen, ist ein Patent darauf anzumelden. Dieser Schutz ist allerdings nur für technische Erfindungen möglich. Nach einem erfolgreichen Prüfverfahren ist deine Innovation schließlich für 20 Jahre geschützt. Deinen Antrag hierfür musst du beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) einreichen.

Präsentiere und überzeuge mit deiner Geschäftsidee

Deine Idee steht und nun fehlt dir Geld? Wenn du in deinem privaten Umfeld keine Interessenten gefunden hast, die in dich bzw. deine Gründeridee investieren möchten, musst du dich als Netzwerker beweisen. Dabei ist es nicht effizient, „Klinken putzen“ zu gehen, um interessierte Geldgeber auf dich aufmerksam zu machen.

Nutze besser Branchen-Events oder Business-Netzwerke, um Investoren für deine Geschäftsidee zu finden. Der Besuch von bundesweit organisierten Start-up-Konferenzen sowie Businessplan-Wettbewerbe sind ebenfalls reelle Chancen, um mit solventen Investoren ins Gespräch zu kommen. Mach dich vertraut mit Gruppen wie „Inkubatoren“, „Company Builder“, „Business Angels“ und „Venture-Capital-Gesellschaften“. Dahinter verbergen sich erfahrene Experten aus der Finanzwirtschaft, die dich und dein Start-up auf die Zielgerade führen.

Tipp

Genug Zeit einplanen

Wenn du als Gründer neu auf einem Markt bist und dich mit Finanzierungsmöglichkeiten noch nicht auskennst, solltest du dir mindestens sechs Monate Zeit einräumen. Besser ist es, gleich so zu kalkulieren, dass du dein erstes Geschäftsjahr ohne fremde Hilfe stemmen kannst. Gründen heißt – vor allem zu Beginn – mit knappem Budget klar zu kommen.

Das Internet als Pool vieler Beispiele von Geschäftsideen

Du baust auf Schwarmwissen und möchtest online auf die Suche nach der besten Geschäftsidee gehen? „Mr. and Mrs. Google“ und andere Suchmaschinen werden dich garantiert mit Informationen überfluten. Doch bevor du im Ozean fremder Ideen abtauchst, solltest du dir überlegen, worauf deine Geschichte abzielen soll:

  • Eine Leidenschaft, z.B. ein Hobby?
  • Ein bestimmtes Publikum, das du ansprechen willst?
  • Ein Problem, das deine Idee beheben soll?
  • Ein Produkt, das eine Nische füllt?

Die schlechte Nachricht zuerst: Einen Königsweg, der garantiert zu einer erfolgreichen Geschäftsidee führt, gibt es nicht. Sicher, es existieren millionenfach Geschichten über Existenzgründer, die sich mit Entdeckungen und Entwicklungen Ruhm und Geld erworben haben. Aber auch sie haben klein angefangen: Zuerst war die Idee, dann die Analyse und schließlich der Mut, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob du der Welt ein weiteres Café schenken willst oder deine Vision einer genialen App umsetzen möchtest. Egal, was du tust, lerne von anderen, handle digital und bleib überzeugt vom Wert deiner ganz individuellen Geschäftsidee!

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