Risiken für deine Unternehmensgründung
Es gibt viele Gründe, weshalb sich Menschen in die Selbstständigkeit wagen: Arbeitslosigkeit, eine geniale Produktidee oder einfach aus Lust, selbstbestimmt arbeiten zu können. Wenn du ein:e potentielle:r Existenzgründer:in bist, solltest du dir Zeit nehmen und neben allen Chancen auch die Risiken einer Unternehmensgründung betrachten. Existenzgründer scheitern häufig, weil sie Gefahren und Hürden der Gründung nicht rechtzeitig erkannt haben. Ergreife die Gelegenheit und informiere dich jetzt über mögliche Stolperfallen bei der Firmengründung. Nutze das Expertenwissen von LEXROCKET für deinen Erfolg!
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Fragen und Zweifel vor der Existenzgründung
Eine gute Idee und ein eben solcher Businessplan sind die Grundlagen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Bestimmt ist dir Ähnliches schon durch den Kopf gegangen, wenn du dir Mut für die Umsetzung deines Traums machen wolltest. Andererseits lassen dich statistische Zahlenwerke vielleicht zweifeln. Denn zum Beispiel scheitern laut des Instituts für Mittelstandsforschung „IfM Bonn“ circa 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland in den ersten fünf Jahren nach Gründung. Du fragst dich, woran das liegt? Das „IfM Bonn“ identifizierte bei Existenzgründungen folgende Fehler & Defizite:
- das Schrumpfen der Gründer:innen-Altersgruppe (25-45 Jahre)
- fehlender Gründer:innengeist
- fehlendes Startkapital
- falsche Einschätzungen des Gründers oder der Gründerin
Was ist deine Sicht auf die Dinge? Zählen für dich allem Risiko zum Trotz vor allem die Vorteile der Selbstständigkeit? Glaubst du an
- die Leidenschaft für deine Tätigkeit?
- an Status und Anerkennung deiner Leistung?
- ein höheres Einkommen?
- an mehr Freiheiten?
Dann solltest du dich mit dem Basiswissen eines zukünftigen Existenzgründers ausstatten und nicht davor zurückschrecken, die Risiken deiner Unternehmensgründung ganz genau zu hinterfragen. So gehst du typischen Stolperfallen eines Existenzgründers aus dem Weg!
Wie geht Gründen eigentlich?
Der Weg in die Selbstständigkeit ist immer ein großer Schritt. Du solltest ihn dir reiflich überlegen und dir bei der Planung Zeit lassen. Nutze Expertenwissen: Deine Fragen zur Existenzgründung können erfahrene Unternehmer:innen aus deinem Bekanntenkreis oder ein:e Steuerberater:in deines Vertrauens beantworten. Die Industrie- und Handelskammer ist ein weiterer professioneller Ansprechpartner, wenn es darum geht, Fehler zu vermeiden. In IHK-Gründerserminaren zeigen dir erfahrene Fachleute, mit welchen Problemen und Stolperfallen bei Unternehmensgründungen häufig zu rechnen ist.
Dein Erfolg, hängt nicht nur von deiner fachlichen Erfahrung und deinem kaufmännischen Wissen ab, sondern auch von deiner finanziellen Ausstattung. In diesem Zusammenhang spielt deine Entscheidung für die Rechtsform eine bedeutende Rolle. Sie legt den juristischen Rahmen deiner Existenzgründung fest, was mit Blick auf diverse Steuerarten für dich relevant ist. Hilfreich ist in diesem Kontext der Besuch einer Gründermesse. Dort kannst du Kontakte knüpfen und im Vieraugengespräch deine Fragen zur Unternehmensgründung diskutieren. Lass dich nicht entmutigen, wenn dich deine Gesprächspartner:innen zunächst einmal auf die Risiken der Unternehmensgründung aufmerksam machen – konstruktive Kritik wird dir stets helfen! Außerdem profitierst du von den Erfahrungen bzw. den Fehlern der anderen.
Die größten Stolperfallen auf dem Weg zur Existenzgründung
Du brennst für deine Idee bzw. dein Produkt und magst die rosarote Brille nicht absetzen? Das geht vielen Gründer:innen so. Teil verständlich, weil du dich so gegen Schwarzseher aus deinem Umfeld abgrenzt. Teils riskant, weil dir dann konstruktive Kritik zu möglicherweise offensichtlichen Problemen deiner geplanten Existenzgründung entgehen. Mach dir doch einfach die sogenannte „Smart-Formel“ zueigen: Der Begriff ist eine Abkürzung aus dem Amerikanischen und die jeweiligen Buchstaben von „smart“ stehen für „spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch & terminiert“. Willst du also als Existenzgründer:in loslegen, betrachte den gesamten Gründungsprozess wie ein Projekt und wende jene „Smart“-Formel für dich an:
- Definiere spezifische(s) Ziel(e)
- Lege dafür Einzelziele fest und messe deren Erfolg
- Akzeptiere mit deinem Team Ziel und Aktionsplan
- Bleibe realistisch und pragmatisch in der Planumsetzung
- Tempo ja, Überforderung nein – terminiere Zeitfenster
Sei smart bei der Vorbereitung deines Gründungsprojekts. Auf diese Weise arbeitest du deine Aufgaben kontrolliert ab und reduzierst automatisch finanzielle Risiken deiner Unternehmensgründung!
Gibt es besondere Stolperfallen für Startups?
Es gibt viele Gründe, weshalb sich Start-ups nicht am Markt halten. Wie z.B. das IfM Bonn in seiner Gesamtstatistik von 2019 ermittelt hat, gehört zu den Problemen von gescheiterten Startups deren mangelnde Informationen über die Risiken im Vorfeld der Unternehmensgründung. Du solltest aus den Fehlern deiner Vorgänger lernen. Mach’ dir klar, dass es hier nicht nur um das liebe Geld geht, sondern eine professionelle Beratung, z.B. durch einen Unternehmensberater vorab, unerlässlich ist.
Viele junge Gründer:innen erwarten, dass sie ihr Startup auch ohne Hilfe, z.B. einen Businessplan oder einen Antrag auf Fördermittel, meistern können. Die Realität sieht oft anders aus. Fallen tun sich auf, wenn du als Chef:in deines Startups die Buchführung vernachlässigst. In so einem Fall verpasst du Mahnfristen und überweist Gehälter deiner Mitarbeiter:innen fehlerhaft oder zu spät. Informiere dich über digitale Tools und etabliere gleich zu Beginn deine Online-Buchhaltung.
Die große Anzahl an Liquidationen von Startups ist laut Expert:innen generell auf fehlende Geldmittel zurückzuführen. Als Gründer:in eines Startups darfst du trotz deiner innovativen Geschäftsidee die Stolperfalle von zu geringem Investitionsspielraum nicht unterschätzen. Bist du nicht liquide, gerätst du schnell in eine Abwärtsspirale. Leider kann dann am Ende deine Existenzgründung scheitern. Unterstütze dich am besten digital und nutz dein Geschäftskonto online. Es bringt Klarheit in deine Finanzen!
Startup und Betrieb im Vergleich
Du fragst dich, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Startup und einem frisch gegründeten Betrieb ist? In beiden Fällen geht ein Gründer:in mit seiner Geschäftsidee oder seinen Produkten an den Markt und versucht sich erfolgreich zu etablieren. Laut des Bundesverbandes Deutscher Start-ups (BVDS) ist ein Startup jedoch stets jünger als zehn Jahre, generiert sehr schnelles Wachstum und weist innovative Geschäftsideen vor. Eine „normale“ Existenzgründung unterscheidet sich folglich mit deutlich geringerer Innovationskraft und geringerem Wachstum. Das niedrige Startkapital von zahlreichen Startups stellt für deren Gründer:innen häufig das größte Risiko bei Existenzgründung dar.
Die richtige Unternehmensform und Betriebsart wählen
Vor deiner Existenzgründung musst du dir Gedanken machen, ob du ein Gewerbe anmelden möchtest oder dich z.B. als Freiberuflicher selbstständig machen willst oder kannst. In steuerlicher Hinsicht macht das einen großen Unterschied. Als Gewerbetreibender zahlst du nach §2 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) Gewerbesteuer sowie nach §1 EStG Einkommensteuer. Bist du dagegen Freiberufler:in so gilt für dich nur die Einkommenssteuer. Hast du diese Entscheidung getroffen, so fordert deine Selbstständigkeit weiterhin die Wahl einer geeigneten Rechtsform. Vorab: die optimale Rechtsform gibt es nicht. Du musst von Fall zu Fall die jeweiligen Vor- und Nachteile der Rechtsformen abwägen und dich dann für diejenige entscheiden, die am besten zu dir, deiner Gründungsidee und deiner Arbeit passt.
Das fängt mit der Frage an, ob du alleine bist oder mit mehreren Personen startest. Für dich alleine macht oft ein Einzelunternehmen als Kaufmann oder Freiberufler Sinn. Seid ihr mehrere Gründer, so ist es in diesem Fall ratsam, eine Personengesellschaft, wie die GbR bzw. OHG oder eine Kapitalgesellschaft, wie GmbH oder Limited (Ltd.), zu wählen. Egal, wofür du dich entscheidest, du musst bestimmte Anforderungen zur Gründung hinsichtlich des Kapitals und der Steuern erfüllen. Denn sonst riskierst du schon am Anfang deiner Selbstständigkeit Probleme, die dich Kunden und deinen Erfolg kosten können. Spätestens jetzt ist es wichtig, einen Termin beim Steuerberater oder der Steuerberaterin zu vereinbaren. Er kann dir einen fachlich korrekten Überblick über Rechtsformen und Steuern verschaffen und dir in deiner Entscheidungsfindung helfen.
Unternehmensgründung: Welche Risiken gibt es?
Laut Gesamtstatistik des Instituts für Mittelstandsforschung „IfM Bonn“ für das Jahr 2019 zu Existenzgründungen in Deutschland gab es circa 366.000 Unternehmensgründungen. Das sind etwas weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen ist seit 2011 rückläufig, zugenommen hat dagegen die Anzahl der freiberuflichen Gründungen und die der Gründungen in der Land- und Forstwirtschaft. Welchem Bereich du auch angehören magst, das A und O deiner Planung als Existenzgründer:in ist es, Stolperfallen zu erkennen und sie zu meiden. Dazu gehört z.B., dass du dir klar machst, welcher Aufwand – zeitlich und finanziell – auf dich wartet, wenn du im Rahmen deiner Wunschtätigkeit dein eigener Chef sein willst.
In der Planungsphase deiner Selbstständigkeit solltest du deine Produktidee oder Dienstleistung immer wieder kritisch hinterfragen. Zeigt dein Konzept Mängel oder zu viele Unwägbarkeiten, kannst du dir immer noch die Gründung eines Franchise-Unternehmens als Alternative überlegen. Außerdem suchen Besitzer eingeführter Betriebe oft händeringend einen Nachfolger. Auf diese Weise würdest du Konzept, Kunden und Umsatz bereits zu Beginn deiner Selbstständigkeit übernehmen können. Ein Vorteil, den du prüfen solltest.
Finanzielle Risiken bei Unternehmensgründung meiden
So mancher Existenzgründer ist gescheitert, weil er sich nicht mit den wesentlichen Fragen der Existenzgründung beschäftigt hat: Ein sorgfältig erarbeiteter Businessplan ist beispielsweise nicht nur wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Darlehensanträge bei Geschäfts- oder Förderbanken, sondern dient dir selbst als eine Art Kompass. Du kannst ganz leicht mithilfe kostenloser Online-Tools z.B. von LEXROCKET deinen eigenen Businessplan erstellen. Ermittle vorab alle relevanten Zahlen bezüglich:
- Ausstattung für Büro- bzw. Geschäftsräume
- Personalkosten und Pkw-Kosten
- Betriebliche wie private Nebenkosten - z.B. Miete, Strom, Telefon, aber auch private Mietkosten, Lebensmittel u.ä.
Erst wenn du alle laufenden Kosten identifiziert und berechnet hast, kannst du realistisch einschätzen, wie hoch dein Umsatz bzw. dein Gewinn sein müssen, damit du nicht nur die laufenden Kosten erwirtschaftest, sondern darüber hinaus ein Plus machst.
Wichtig: Eine Stolperfalle bei Unternehmensgründungen ist häufig der Zeitpunkt der Antragstellung für die Finanzierung bzw. die realistische Höhe derselben. Banken schätzen es nämlich nicht, wenn du nach kurzer Zeit feststellst, dass die Liquidität knapp wird und du einen weiteren Kredit brauchst. Experten raten, zu Beginn besser mehr aufzunehmen, um auf einen Puffer zurückgreifen zu können, falls irgendetwas schiefläuft. Weil die Antragstellung von Gründerdarlehen Zeit braucht, solltest du bereits Monate vor dem geplanten Start deiner Selbstständigkeit mit Bankberatern sprechen. So läuft alles übersichtlich und du gerätst nicht unter Zeitdruck. Fördermittel finden ist auch online möglich. Informiere dich bei LEXROCKET!
Chancen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung steigern
Für deine erfolgreiche Existenzgründung hast du nun alle erforderlichen Schritte durchdacht, Expert:innen befragt und deine „Hausaufgaben“ rund um dein spannendes Gründungsprojekt gemacht? Dann kannst du dir gratulieren. Denn damit hast du proaktiv für deine erfolgreiche Unternehmensgründung gesorgt und deine Zukunftsaussichten enorm gesteigert!
Trotzdem solltest du spätestens jetzt innehalten, um dich ganz im Stillen auf deinen persönlichen Prüfstand zu heben: Erfolgreiche Unternehmer:innen gehen nämlich keinen leichten Weg. Du wirst immer wieder auf Hürden und Stolperfallen treffen. Als Unternehmer:in solltest deshalb über einige Charaktereigenschaften verfügen, um die Herausforderungen eines Gründers oder einer Gründerin zu bewältigen. Beantworte dir deshalb folgende Fragen zur Selbstständigkeit:
- Bist du mutig und selbstsicher genug, um in schwierigen Phasen dein „Schiff“ fokussiert zu lenken?
- Bist du in der Lage, Regelwerke durchzusetzen?
- Wie sieht es mit deiner Selbstdisziplin aus?
- Hast du einen langen Atem und bringst Geduld auf?
- Kannst du in stressigen Zeiten die Ruhe bewahren?
Wenn du dann noch bereit bist, bis zu 60 Stunden pro Woche sowie samstags und sonntags zu arbeiten, stehen deine Chancen für eine erfolgreiche Existenzgründung sehr gut.
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