Social Media Recruiting: So funktioniert erfolgreiches Personalmarketing

Digitale Erreichbarkeit von Unternehmen, zunehmende Konkurrenz rund um Talente und die Relevanz von Social-Media-Plattformen sind Herausforderungen in jeder Branche. Recruiting über Social Media ist deshalb heutzutage aus den Personalabteilungen nicht mehr wegzudenken. Bist du auf der Suche nach ersten Mitarbeiter:innen, Werkstudent:innen oder Praktikant:innen für dein Start-up? Dann erfahre in diesem beitrag, was Recruiting via Social Media genau ist, welche Vorteile es für dein Business haben kann und wie du am besten qualifizierte Bewerber:innen ansprichst.

Hinweis: Gendergerechte Sprache ist uns wichtig. Daher verwenden wir auf diesem Portal, wann immer möglich, genderneutrale Bezeichnungen. Daneben weichen wir auf das generische Maskulinum aus. Hiermit sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) mitgemeint. Diese Vorgehensweise hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.

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Person arbeitet an einem kleinen Gartentisch mit einem Laptop, Artikelbild zu Social Media Recruiting, LEXROCKET Wissen
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Definition: Was ist Social Media Recruiting?

Social Media Recruiting beschreibt die Personalbeschaffung über soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, XING oder LinkedIn. Mitarbeiter finden, das gelang in der Vergangenheit vor allem mithilfe von Tageszeitungen oder Zeitschriften.  Mit zunehmender Internetnutzung erstellten Unternehmen immer mehr eigene Karriereseiten mit Stellenanzeigen. Allmählich wurden auch Online-Jobbörsen populärer: Das sind spezielle Recruiting-Plattformen, auf denen Unternehmen ihre Stellenanzeigen veröffentlichen und passende Kandidat:innen suchen können.

Info

Studie zur Personalgewinnung über Social Media

Laut der Universität Bamberg nutzen 17 % aller Unternehmen für die Personalgewinnung Social Media und weitere 35,7 % Karrierenetzwerke. Die Zahlen auf der Seite der Jobsuchenden sind ähnlich: 32,3 % nutzen dafür Karrierenetzwerke, während soziale Netzwerke mit 13,5 % zum Einsatz kommen.

Die Ziele von Social Media Recruiting sind zum einen die direkte Ansprache von potenziellen Bewerber:innen für offene Stellen. Zum anderen bieten Social-Media-Kanäle die Möglichkeit, Employer Branding zu betreiben. Das bedeutet, dass mit gezielten Inhalten wie der Wertevermittlung und Kommunikation von Benefits die Arbeitgebermarke gestärkt wird. Auch das soll langfristig neue Bewerber:innen anziehen und das Standing bei bestehenden Mitarbeiter:innen verbessern.

Die Top 5 Plattformen für Recruiting

Die Universität Bamberg untersuchte die Top 5 Social-Media-Kanäle, die Unternehmen für die Personalsuche nutzen: Nach dem Spitzenreiter Facebook folgen XING, LinkedIn, Instagram und YouTube. Davon sind allerdings allein XING und LinkedIn auf den Business-Bereich spezialisiert – die anderen Plattformen wurden erst später schrittweise zum Online-Recruiting genutzt.

Welche Vorteile bringt Social Media Recruiting?

Eine Firma gründen und Social Media im Recruiting einzusetzen, ist schon längst nicht mehr nur ein Trend. Aus guten Gründen gehört die Mitarbeitergewinnung auf Social Media auch zum Standard-Repertoire von Gründer:innen. Folgende attraktive Vorteile von Social Media Recruiting liegen auf der Hand:

  • Zugang zu jungen Leuten: Insbesondere jüngere Leute tummeln sich auch in ihrer Freizeit auf sozialen Netzwerken. So hast du die Chance, Bewerber:innen für deine offenen Stellen auf direktem Wege zu erreichen. Betreibst du mit deinem Start-up bereits selbst Social-Media-Marketing, befinden sich möglicherweise sogar unter deinen Follower:innen potenzielle Kandidat:innen.
  • Größere Reichweite: Legst du Recruiting-Kampagnen auf Social Media an, hast du die Möglichkeit, bezahlte Werbeanzeigen zu schalten. Das generiert dir je nach Budget und Kampagnentyp eine große Reichweite, die du allein über deine Webseite vielleicht nur schwierig erreichen würdest. Die Algorithmen der sozialen Netzwerke sind mit einem immensen Datenumfang von Millionen Nutzer:innen gefüttert. Das ermöglicht dir eine spezifische und zielgenaue Ansprache.
  • Schneller Austausch: Soziale Netzwerke fokussieren sich auf den interaktiven Austausch in Echtzeit. Hier können Recruiter:innen und Bewerber:innen schneller in Kontakt miteinander treten und potenzielle Rückfragen und Anmerkungen in kürzester Zeit klären.
  • Passive Kandidat:innen: Positionierst du dich auf Social Media als spannendes Unternehmen, ziehst du gegebenenfalls Leute an, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, die aber bereits sind ihren aktuellen Job zu kündigen, wenn sich eine attraktive Alternative ergäbe.
  • Geringer Aufwand: Selbstverständlich bindest du zeitliche und personelle Ressourcen für dein Personalmarketing auf Social Media. Verglichen mit anderen Sourcing-Methoden sind die Kosten für Social Media Recruiting jedoch wesentlich geringer: Die Profilerstellung sowie die Veröffentlichung von Stellenanzeigen sind beispielsweise kostenlos.

Die Expertise von Social Recruiting Agenturen

Um das Social Media Recruiting kannst du dich selbst kümmern oder alternativ eine Social Recruiting Agentur engagieren. Diese sind darauf spezialisiert, geeignete Bewerber:innen mit ansprechendem Werbematerial gezielt anzusprechen. Jedoch ist das Engagieren solcher Agenturen meist mit hohen Kosten verbunden, was besonders im Anfangsstadium deiner Gründung zu teuer sein könnte.

Methoden zur Personalbeschaffung auf Social Media

Für Social Media Recruiting gibt es zwar keine Pauschallösung, jedoch zahlreiche Ansatzmöglichkeiten. Es folgen die häufigsten Methoden, um neue Bewerber:innen auf sozialen Netzwerken anzusprechen:

Karriereseiten

Karriereseiten gibt es nicht nur auf der eigenen Webseite, sondern auch auf Karriereplattformen wie LinkedIn und XING. Hier kannst du deine Stellenanzeigen einpflegen, die sich über dein Profil anklicken lassen. Diese sind kostenlos und lassen sich mit einer bezahlten Recruiting-Kampagne verbinden.

Recruiting-Kampagne

Wie bereits erwähnt kannst du mithilfe einer bezahlten Recruiting-Kampagne nach qualifizierten Bewerber:innen suchen. Für eine Instagram- oder Facebook-Recruiting-Kampagne nutzt du den Werbeanzeigenmanager. LinkedIn und XING haben ebenfalls ihre eigenen Tools. Das Budget bestimmt du auf Tages-, Wochen- oder Kampagnenbasis selbst.

Empfehlungsmarketing

Mundpropaganda ist immer noch eines der stärksten Marketingtools – auch im Social Media Recruiting. Die moderne Variante davon ist das Influencer-Marketing. Die jeweiligen Influencer:innen schicken dir vorab ihr Media Kit zu, das dir mehr über das Alter, Geschlecht und die Herkunft ihrer Follower:innen preisgibt. Anhand dieser Daten entscheidest du dich für spezifische Influencer:innen, die das Recruiting auf Instagram, YouTube & Co. für dich übernehmen. In einem Posting teilen sie Informationen zu deinem Unternehmen und den offenen Stellen und verlinken auf die Bewerbungsseite.

Employer Branding

Soziale Netzwerke bieten dir die Chance, dein Employer Branding zu verbessern und zusätzlich neue Talente anzusprechen. Heutzutage wollen Menschen nicht nur irgendeinen Job haben. Vielmehr rücken Themen wie Selbstverwirklichung und Sinnstiftung in den Fokus. Mit spannenden Texten, Bildern und Videos gibst du Einblicke hinter die Kulissen deines Unternehmens und zeigst, warum dein Startup mehr als nur ein Arbeitsplatz ist.

Active Sourcing

Möchtest du eine bestimmte Stelle in deinem Unternehmen besetzen, kannst du mithilfe von spezifischen Kriterien wie Abschluss und Berufserfahrung nach Leuten schauen: Auf Karriereplattformen wie LinkedIn und XING geben Nutzer:innen in ihrem Profil Informationen zu ihrem Berufsleben an. Diese Form des E-Recruitings auf Social Media ist jedoch etwas zeitintensiver. Daher empfehlen wir dir, Active Sourcing nicht gleich als erste Option zu wählen.

Alle Branchen profitieren von Social Media Recruiting

In puncto Branche sind Social Media Recruiting keine Grenzen gesetzt – von IT, Online-Marketing und Design bis hin zu Handwerk und Gastronomie sind Unternehmen aus zahlreichen Branchen vertreten. Bei der Personalsuche auf Social Media geht es vielmehr darum, ob Unternehmen ihre Zielgruppe auf den jeweiligen Kanälen erreichen.

5 Schritte zur erfolgreichen Strategie für Social Media Recruiting

Zu einer erfolgreichen Unternehmensführung gehört es, talentierte Leute zu finden, die in deinem Startup mitarbeiten. Wir zeigen dir, wie du in fünf Schritten Social Media Recruiting erfolgreich auf die Beine stellst:

  1. Zielgruppe definieren: Zunächst musst du wissen, welche Stellen du besetzen willst. Handelt es sich um ein Praktikum, eine Ausbildungsstelle oder vielleicht doch eine Vollzeitstelle? Je nach Position und Stelle ändert sich das Bewerberprofil – im IT-Bereich sind beispielsweise andere Kenntnisse und Abschlüsse als im Marketing gefragt. Darauf aufbauend definierst du deine Zielgruppe und legst fest, wen du auf Social Media rekrutieren möchtest. Eine Zielgruppenanalyse kann dir dabei helfen.
  2. Kanäle auswählen: Die genaue Definition der Zielgruppe ist wichtig, um anschließend die richtigen Social-Media-Kanäle auszuwählen. Denn nicht auf jeder Plattform verbringen alle Altersgruppen ihre Zeit. Auf der Suche nach jungen Praktikant:innen und Auszubildenden bist du auf TikTok besser aufgehoben als auf LinkedIn und XING, während du mit einer Influencer-Kampagne wohl keine erfahrenen Führungskräfte zwischen 40 und 50 ansprechen wirst. Student:innen hingegen wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl auf YouTube und Instagram als auch auf LinkedIn finden. Investiere vorab lieber etwas mehr Zeit, um deine gewünschte Altersgruppe und die Nutzerprofile der einzelnen Plattformen zu analysieren, statt im Nachhinein zu viel Zeit und Mühe zu verschwenden.
  3. Recruiting-Methode festlegen: Hast du deine Zielgruppe definiert und die Social-Media-Kanäle ausgewählt, legst du deine Recruiting-Methode (Empfehlungsmarketing, Kampagne, etc.) fest. Anhand dieser Entscheidung bestimmst du, welche Inhalte du im nächsten Schritt brauchst.
  4. Prozess aufsetzen: Jetzt geht es darum, einen standardisierten Prozess für dein Social Media Recruiting aufzustellen: Wer kreiert und veröffentlicht die Inhalte? Wann werden sie produziert? Wer übernimmt den Auswahlprozess und kümmert sich um die Bewerber:innen? Hast du einmal einen Leitfaden erstellt und die Aufgaben im Team verteilt, entsteht ein Flow und du siehst schneller Ergebnisse.
  5. Inhalte erstellen: Je nach Recruiting-Methode musst du verschiedene Inhalte erstellen, die für deine Zielgruppe ansprechend sind – seien es Stellenanzeigen, Texte, Bilder oder Videos. Besonders auf Plattformen wie Instagram und TikTok punktet kurzweiliger Content, der informativ und unterhaltend ist. Es lohnt sich immer nach den neuesten Trends Ausschau zu halten: Damit hast du großes Potenzial, viral zu gehen und schnell Zugang zu den passenden Leuten zu finden.
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