SWOT-Analyse

Du hast bereits eine Geschäftsidee erarbeitet und weißt auch schon, welche Rechtsform die richtige ist? Prima! Das allein reicht jedoch nicht. Du solltest auch die Stärken und Schwächen deines Unternehmens ganz genau kennen. Lies hier, wie dir eine fundierte SWOT-Analyse bei der Strategieplanung und bei deinem Businessplan weiterhilft.

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Astronaut in einem Sonnenblumenfeld, Artikelbild zu SWOT-Analyse, LEXROCKET Wissen
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© Elia Pellegrini - unsplash.com
Definition

Was ist eine Swot-Analyse?

Die SWOT-Analyse ist ein Werkzeug, das dir bei der strategischen Planung hilft. SWOT steht für „strengths, weaknesses, opportunities, threats“ – also Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.Kann man Produkte, Verhalten und Entwicklungen einschätzen, noch bevor man ein Unternehmen startet? Man kann. Mit Hilfe einer SWOT-Analyse, wozu auch die Chancen-Risiko-Analyse zählt, lassen sich die Potentiale und Schwachstellen deiner Geschäftsidee offenlegen (Unternehmensanalyse) sowie die externen Rahmenbedingungen näher begutachten, die den Erfolg deines Unternehmens, deines Produkts oder deiner Dienstleistung maßgeblich beeinflussen (Umfeldanalyse).Dank einer SWOT-Analyse kannst du folgende Aspekte also frühzeitig erkennen,

  • in welchen Bereichen dein Unternehmen besonders stark ist,
  • in welchen Bereichen es Schwächen oder Nachholbedarf hat undwie der Markt,
  • in dem du dich bewegst, konkret aussieht – d.h. welche positiven und negativen Einflussfaktoren du berücksichtigen musst.

Aus diesen Erkenntnissen lassen sich eine detaillierte Positionierung vornehmen, eine Gesamtstrategie für das Management ausarbeiten und auch für die konkrete Umsetzung einzelne Marketing-Aktionen ableiten:

  • Wo liegen deine Wettbewerbsvorteile?
  • Wo befinden sich Wachstumspotenziale?
  • Welche unternehmerischen Risiken oder Gefahren drohen, die du schon zu Beginn auf dem Schirm haben solltest?
  • Auf welche Bereiche oder Nischen solltest du dich konzentrieren?
  • Welche Segmente kannst du dagegen vernachlässigen?
  • Welche Zielgruppe willst du ansprechen? Dabei hilft auch eine Zielgruppenanalyse.
  • Welche Marketing-Kanäle sind die richtigen?
  • Wo willst du in ein, zwei oder fünf Jahren stehen?

Allein diese kurzen Ausführungen zeigen bereits: Wenn du als Gründer die SWOT-Analyse richtig und konsequent anwendest, dann hast du ein mächtiges Instrument zur Hand und kannst den Ist-Zustand detailliert abbilden! Eine gute SWOT-Analyse gibt dir selbst die Grundlage für eine stabile Unternehmensplanung. Und auch von Kapitalgeber wird eine gewissenhaft erarbeitete SWOT-Analyse gerne gesehen.

Übrigens: Du solltest eine SWOT-Analyse nicht bloß einmalig zum Zeitpunkt der Gründung erstellen, sondern am besten in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob deine Annahmen und Einschätzungen noch korrekt sind oder ob du gewisse Punkte überarbeiten musst. Du kannst auch eine Gegenüberstellung deiner alten und neuen SWOT-Analyse vornehmen. Denn nur so kannst du auf Veränderungen im Markt rechtzeitig reagieren und bleibst mit deinem Business dauerhaft auf Erfolgskurs.

Informationsgrafik zur Swot-Analyse mit Erläuterung der einzelnen Faktoren

Wie funktioniert eine SWOT-Analyse?

In der Theorie kann man grundsätzlich zwischen einer einfachen SWOT-Analyse und der sogenannten SWOT-Matrix unterscheiden.

Schaubild zur einfachen SWOT-Analyse
SWOT-Matrix auf blauem Hintergrund

Für die Praxis empfiehlt es sich, beide Modelle, also SWOT-Analyse und SWOT-Matrix, nacheinander zu bearbeiten. Daraus ergibt sich folgende Vorgehensweise:

1. Informationen zusammentragen

Recherchiere zunächst alle relevanten Daten und Fakten, die mit dem Umfeld deines Unternehmens zusammenhängen. Sie beschreiben den Markt.

Das können sein:

  • Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
  • Technologische Entwicklungen
  • Gesetzliche Vorgaben
  • Gesellschaftliche und politische Besonderheiten
  • Anforderungen seitens der Kunden

Befasse dich nun nochmal näher mit deinem Geschäftsvorhaben. Beschreibe …

  • das geplante Produkt oder die Dienstleistung,
  • deine Kernkompetenzen,
  • dein Fachwissen,
  • besondere Service-Leistungen,
  • Kundenbeziehungen (geplante oder bereits vorhandene),
  • Partnerschaften bzw. Kooperationen (geplante oder bereits vorhandene),
  • Finanzen sowie
  • wesentliche Unternehmensabläufe (geplante oder bereits vorhandene)
2. Eine einfache SWOT-Analyse erstellen

Zur PDF-Vorlage "SWOT-Analyse".

Beginne jetzt damit, die gesammelten Informationen zu sichten, zu sortieren und mit der Umsetzung der SWOT-Analyse zu beginnen.

Wo liegen die Stärken? Wo die Schwächen?

Betrachte möglichst objektiv, wo es Potentiale und auch Defizite in deinem Geschäftsmodell gibt – im Vergleich zum Wettbewerb und zu deinen Konkurrenten. Schreibe alles auf.

Was genau schreibe ich nur? Betrachte dein zukünftiges Unternehmen und dein Produkt einmal von außen:

  • Welche Alleinstellungsmerkmale besitzt du? Worin bis du richtig gut? Was kann dein Unternehmen voraussichtlich besser als die Mitbewerber?
  • Was fällt dir im Gegensatz dazu schwer? Was fehlt deinem Unternehmen oder deinem Produkt im Vergleich zur Konkurrenz?

Wichtig: Sei ehrlich. Beschönige offensichtliche Schwächen nicht. Hebe andererseits deine Stärken nicht unnötig auf ein Podest.

Welche Chancen gibt es? Und welche Risiken?

Aus den gesammelten Informationen von Schritt eins kannst du auch ableiten, in welchen Marktsegmenten du die größten Wachstumschancen hast, welche Trends du auf gar keinen Fall verpassen solltest und wie du dein Produkt strategisch ausrichten kannst.

Daneben lässt sich herausarbeiten, ob es aktuelle Entwicklungen oder Bedingungen gibt, die dein Unternehmen schwächen könnten. Wo drohen mögliche Gefahren? Gibt es bestimmte Konkurrenten, die du besonders im Blick behalten solltest? usw.

Wichtig: Umso mehr Informationen dir zum Markt und zu deinen Wettbewerbern vorliegen, desto besser kannst du die Chancen und Risiken einschätzen und desto einfacher eine Chancen-Risiken-Analyse erstellen.

Übertrage deine Erkenntnisse in das Schema der einfachen SWOT-Analyse. Du kannst hier unsere kostenlose PDF-Vorlage herunterladen.

3. Weitere Auswertungen mit Hilfe der SWOT-Matrix

Du kannst deine Strategieplanung noch weiter verfeinern, indem du die SWOT-Matrix verwendest. Es handelt sich dabei um eine „Vier-Felder-Matrix“, die aus der Verknüpfung aller vier Ausprägungen gebildet wird. Es ist ein wenig wie ein Puzzle. Sieh dir die einzelnen Punkte der Reihe nach an und mache dir jeweils Notizen:

Stärken-Chancen-Kombination

Welche Stärken kannst du intensivieren, um deine Chancen noch besser zu nutzen? Hier geht es also darum, deine vorhandenen Potentiale mit den Chancen zu verbinden (Matching-Strategie) und deine Stärken dann bewusst weiterzuentwickeln und auszubauen.

Schwächen-Chancen-Kombination

Gibt es Schwächen, die du eliminieren kannst, um deine Chancen noch besser nutzen? Hier solltest du also überlegen, welche Schwächen du angehen und zu Stärken umwandeln kannst bzw. wo du aufholen und nacharbeiten solltest (Umwandlungsstrategie).

Stärken-Risiken-Kombination

Welche Stärken können dir helfen, um Risiken entgegenzuwirken und deine Marktposition zu sichern und zu bewahren? Hier geht es darum, wie du drohende Gefahren frühzeitig aus dem Weg schaffen bzw. abwehren kannst, indem du hierfür deine Stärken einsetzt (Neutralisierungsstrategie).

Schwächen-Risiken-Kombination

Wo hast du bzw. dein Unternehmen Schwächen, die zum Risiko oder zur Bedrohung werden könnten? Wie kannst du diese Schwächen abbauen, um Gefahren zu vermeiden (Verteidigungsstrategie)?

Wenn Du für Dich diese Fragen beantwortet hast, kannst Du Deine Erkenntnisse ebenfalls in unsere PDF-Vorlage eintragen.

Zur PDF-Vorlage "SWOT-Analyse".

Schau dir zum Abschluss alles an: Welche Bereiche und Faktoren deiner SWOT-Analyse solltest du als erstes angehen? Wo ist der größte Hebel für dein Unternehmen? Was lässt sich mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand lösen? Lässt sich daraus eine Gewichtung und Priorisierung vornehmen? Welche konkreten Maßnahmen und Arbeitsschritte lassen sich ableiten? Und was bedeutet das für das weitere strategische Vorgehen? Wie sieht deine unternehmerische Gesamtstrategie aus?

Welche Fehler sollte ich bei der SWOT-Analyse kennen und vermeiden?

Eine SWOT-Analyse ist ein brauchbares Modell, um sich mit seiner Geschäftsidee, seinem Unternehmen und Produkt genau auseinanderzusetzen. Das gilt allerdings nur dann, wenn du ein paar Dinge beachtest.

Zielsetzung: Setze dir ein klares Ziel.

Eine SWOT-Analyse ist ein brauchbares Modell, um sich mit seiner Geschäftsidee, seinem Unternehmen und Produkt genau auseinanderzusetzen. Das gilt allerdings nur dann, wenn du ein paar Dinge beachtest.

Informationsbeschaffung: Besorge dir im Vorfeld genügend Informationen.

Je mehr Daten und Fakten du über dein Geschäft und über die Marktsituation gesammelt hast, desto besser wird die SWOT-Analyse funktionieren. Lies dir hierzu auch den Abschnitt „Wie funktioniert eine SWOT-Analyse? Wie gehe ich im Detail vor?“ durch.

Sorgsamkeit: Gehe sorgsam vor.

Trenne genau: Verwechsle interne Stärken nicht mit externen Chancen. Behalte den Überblick und den roten Faden in der Hand. Diese beiden Bereiche dürfen nicht vermischt werden, sondern sollten eher gegenüber gestellt werden. Das führt zu ungenauen und teilweise abstrusen Ergebnissen.

Sei ehrlich: Versuche deine Stärken und Schwächen so realistisch wie möglich einzuschätzen. Es bringt dir im Endeffekt gar nichts, wenn du Schwächen unter den Tisch kehrst und Stärken überbewertest.

Erst analysieren, dann auswerten.

Die SWOT-Analyse gibt dir einen Überblick. Sie beschreibt Zustände, listet Bedingungen auf. Erst nach diesem Schritt dürfen Bewertung und Auswertung erfolgen. Und erst danach werden Maßnahmen und Strategien abgeleitet. Diese unterschiedlichen Merkmale sollten nicht vermischt werden, das bringt Chaos.

FAQ: Diese Fragen zur SWOT-Analyse könnten dich auch noch interessieren.

1. Wann wende ich eine SWOT-Analyse an?

Mit einer SWOT-Analyse erkennst du die Stärken und Schwächen des Wettbewerbs und auch deiner Konkurrenten. Daher ist die SWOT-Analyse immer dann sinnvoll, wenn du eine Bestandsaufnahme für dein Unternehmen oder einen bestimmten Geschäftsbereich durchführen möchtest.

2. Was ist der Unterschied zwischen der SWOT-Analyse und der PESTEL-Analyse?

Die PESTEL Analyse hat den Fokus auf externe Faktoren und analysiert deren Wirkung auf das Unternehmen. Die SWOT Analyse beschäftigt sich im Gegensatz dazu mit der Perspektive des Unternehmens auf das Umfeld.

3. Was sind die Vorteile der SWOT-Analyse?

Neben der einfachen Anwendung und der reduzierten Komplexität hat die SWOT-Analyse den Vorteil viele verschiedene Anwendungsfälle abzudecken und eine vollumfängliche Analyse interner und externer Einflussfaktoren zu bieten. So fördert sie die Transparenz und Kommunikation im Unternehmen.

4. Was sind die Nachteile der SWOT-Anaylse?

Der wohl häufigste Fehler bei der SWOT-Analyse ist die subjektive Bewertung. Darüber hinaus sind die Ergebnisse abhängig von den festgelegten Faktoren. Das heißt, dass wenn die Faktoren falsch gewählt sind, es zu falschen Aussagen kommt. Außerdem bringt die SWOT-Analyse einen hohen Rechercheaufwand mit sich.

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