Unternehmensfinanzierung
Die Finanzierung ist neben der Liquidität das wichtigste Element, wenn du ein Start-up oder eine Firma gründest. Um die passende Unternehmensfinanzierung für dein Projekt zu finden, musst du dir bewusst sein, wieviel Geld du insgesamt benötigst. Das ermittelst du bereits im Businessplan. Danach kannst du auf die Suche nach der optimalen Finanzierung gehen. Wie das gelingt, welche Arten der Unternehmensfinanzierung dir zur Verfügung stehen und auf was du bei der Finanzierung deines Unternehmens achten solltest, das zeigen wir dir hier.
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Die Faktoren von denen deine Unternehmensfinanzierung abhängt
Je nach Umfang deiner Business Idee kannst du viel oder wenig Kapital benötigen, um dein Unternehmen oder deine Geschäftsidee in den ersten Jahren erst zu finanzieren und dann zum Laufen zu bringen. Das kommt nicht nur auf dein Produkt an sich an, sondern wird zum großen Teil durch die Branche, in der du dich bewegst, bestimmt. Wenn du beispielsweise ein Produkt im Tech-Sektor entwickeln und herstellen möchtest, dann benötigst du in der Regel viel Kapital. Das passende Gebäude muss gebaut oder gemietet, Maschinen müssen angeschafft werden und Mitarbeitende eingestellt. Wenn du dagegen in der IT-Branche tätig bist und eine App entwickeln möchtest, dann benötigst du logischerweise weniger Kapital für Maschinen oder Gebäude. Dabei reicht meistens schon ein guter PC und für den Start ein Platz in einem Co-Working Space oder ein kleines Büro. Um deinen Kapitalbedarf also ganz genau zu kennen solltest du zunächst einen Businessplan erstellen. Daraus lässt sich dann die Gesamtsumme für deine Unternehmensfinanzierung ableiten.
Eigenkapital und Fremdkapital
Bei der Unternehmensfinanzierung werden grundsätzlich zwei Kapitalarten definiert:
- Eigenkapital: Das Geld, das du selbst mit in dein Unternehmen bringst, um deine Firma zu finanzieren (Ersparnisse, Private Darlehen von Freunden und Familie). Übrigens: Finanzierungen ohne Eigenkapital sind ebenfalls begrenzt möglich.
- Fremdkapital: Die Summe, die fremdfinanziert ist, zum Beispiel von einer Bank oder einem anderen Geldgeber.
Zusammen ergeben sie die Summe, die du in einem Businessplan als Rahmen der Unternehmensfinanzierung festgelegt hast. Wie viel Eigenkapital du für deine Unternehmensgründung benötigst und, in Konsequenz, wie viel Fremdkapital, das hängt von deinem Geschäftsmodell ab. Generell empfehlen Experten allerdings eine im Verhältnis größere Eigenkapitalquote.
Arten der Unternehmensfinanzierung
Eine Art und Weise, dein Unternehmen auf finanzielle Füße zu stellen ist also, einfach dein eigenes Geld zu verwenden. Doch nicht jeder hat mal ein paar tausend Euro auf der Hohen Kante liegen. Daher haben wir dir hier mal einige wichtigen Formen der Unternehmens- und Betriebsgüterfinanzierung auf einen Blick zusammengefasst:
Unternehmensfinanzierung durch Förderungen ergänzen
In Deutschland gibt es für viele Gründer und Gründerinnen und besonders Start-ups ganz unterschiedliche Möglichkeiten Förderungen als Unternehmensfinanzierung in Anspruch zu nehmen. Damit kannst du Teile deiner Unternehmensfinanzierung abdecken und verschaffst dir beispielsweise bei der Bank zusätzliche Vorteile. Hier ein paar Förderprogramme für die Unternehmensfinanzierung im Überblick:
- BMWK Existenzgründerportal: Das Gründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt dich nicht nur finanziell. Das Portal beantwortet auch die wichtigsten Fragen rund um deinen Gründungsprozess.
- EXIST-Gründerstipendium: Ebenfalls von Bund und Ländern initiiert unterstützt dieses Programm vor allem Gründer aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
- KfW-Finanzierungen: Die KfW, die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau, bietet zahlreiche unterschiedliche Programme und Förderungen für Gründer an. Von Zuschüssen bei Coachings bis hin zum Gründerkredit zur Unternehmensfinanzierung.
Einige Bundesländer bieten ebenfalls individuelle Förderprogramme an. Informiere dich am besten direkt bei deiner Landesregierung oder nutze den LEXROCKET Fördermittel-Finder für die Suche nach dem passenden Programm. Auch wenn du eine Förderung beantragen möchtest, brauchst du den vollen Überblick über deinen Kapitalbedarf. In der Regel steht dir dann ein Berater zur Seite, der dir nicht nur alle Fragen beantwortet, sondern dir auch während des Antrags hilft.
Hürden deiner Unternehmensfinanzierung
Gerade wenn du dein Unternehmen neu gründen willst, dann wirst du viel Zeit in das Generieren von Kapital stecken müssen. Besonders wenn du mit externen Investoren, Business Angels oder Venture-Capital-Gesellschaften oder anderen Alternativen zur klassischen Unternehmensfinanzierung wie zum Beispiel Crowdfunding zusammenarbeiten möchtest, ist ein vollausgereifter Businessplan mit klar ausgearbeiteter Abwägung von Chancen und Risiken essentiell. Nur dann kannst du Investoren überzeugen in dich und deine Idee zu investieren. Der Prozess kann, gerade als kompletter Neuling, sehr langwierig sein.
Außerdem solltest du bei deiner Unternehmensfinanzierung an folgende Punkte achten:
- Sei realistisch im Bezug darauf, wie viel Kapital du effektiv benötigst. Baue einen großzügigen Puffer ein, denn oftmals sind Kosten doch höher als kalkuliert.
- Denke an deine privaten Ausgaben: Klar, bis dein Unternehmen rentabel wirtschaftet vergeht etwas Zeit. Denke daher unbedingt auch an deine eigene Existenz. Es ist sinnvoll im Vorfeld zu prüfen, wie viel Geld du für deinen Lebensunterhalt monatlich benötigst und das direkt als dein eigenes Gehalt einzukalkulieren.
- Dein Eigenkapital bietet dir Sicherheiten. Und diese sind besonders wichtig, wenn du Fremdkapital bei der Bank oder Investoren aufnehmen möchtest. Gegebenenfalls kannst du auch über Bürgschaften nachdenken, um deinen Eigenkapitalanteil zu steigern.
- Gestehe dir Fehler frühzeitig ein. Du merkst während deiner Finanzierungsphase, dass deine Idee doch noch nicht ganz ausgereift ist und es viele Fragezeichen gibt? Dann lege diese Ungereimtheiten offen und rede mit deinen Kreditgebern. Ehrlichkeit ist in diesem Fall ein Zeichen von Professionalität.
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